Wer einmal vollreif geerntete Pfirsiche aus dem Garten genossen hat, nimmt das Kultivieren gern auf sich.
Schwerer fällt da schon die Sortenwahl. Denn von außen unterscheiden sich die Gartensorten nur wenig. Die meisten sind rot überhaucht mit gelber oder weißlicher Grundfarbe. Auch geschmacklich sind die Unterschiede nicht sehr groß.
Die gibt es eher beim Fruchtfleisch: Da sind gelbfleischige Sorten wie ‚Starcrest‘, ‚Nerine‘, ‚Early Red Haven‘ oder ‚Red Haven‘. Sie sind etwas weniger aromatisch als weißfleischige, empfehlen sich aber für wunderbar orangegelbe Pfirsichmarmelade oder zum Einkochen. Die weißen dagegen sind Naschfrüchte‚ dafür bleiben sie als Konserve ziemlich blass. Dazu zählen ‚Manon‘, die großfrüchtige ‚Benedlctine‘, ‚Elma‘, ‚Bero‘. ‚Pilot‘ und ‚Kernechter vorn Vorgebirge‘. Pfirsiche möchten vollreif geerntet werden. Nur dann entwickeln sie ihr volles Aroma.
Das Nachreifen sehr später Früchte ist zwar möglich, doch schmecken sie dann mitunter fade. Ein ganz besonderes Schmankerl sind rotfleischige Sorten. auch als Blut- oder Weinbergspfirsich im Handel. Die Schale der meist kleinen und dunkelroten Pfirsiche ist zwar unangenehm fest. Doch entschädigt das tiefrote, saftige und hocharomatische Fruchtfleisch. Frisch genascht, als Likör oder rote Konfitüre toppt es die hellen Sorten. Außerdem sehen die dunkelrosa bis roten Blüten und das tief blutrote Laub toll aus.
Pfirsiche sind selbstfruchtbar. Sie brauchen also nur einen Baum zu pflanzen. Ideal für kleine Gärten, zumal Pfirsichbäumchen relativ klein bleiben. Was die Obstart besonders auszeichnet, ist die lange Ernteperiode. Frühe Sorten wie ‚lVlanon‘, ‚Benedicte‘ und ‚Bero‘ reifen im August, im Weinbauklima schon im Juli. Im September folgen ‚Pilot‘, ‚Kernechter vom Vorgebirge‘ und die Weinbergspfirsiche. In kühlen Jahren oder Gegen- den reifen die ganz Späten mitunter erst im Oktober. Wer also über ausreichend Platz verfügt, setzt am besten Sorten mit unter— schiedlicher Reifezeit. Tipp: Wenn Sie einen Zufallssämling finden, dann lohnt meist die Weiterkultur. Diese wurzelechten Pflanzen sind oft deutlich robuster gegenüber Frost und Krankheiten, zudem wüchsiger und langlebiger. Veredelte Bäumchen können unter günstigen Bedingungen 30 Jahren alt werden. Sämlinge bleiben mitunter noch länger vital.