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Alles über Herbst-Anemonen

Beachten Sie bei der Sortenauswahl eine bezaubernde Eigenschaft vieler Herbst- Anemonen, die nicht bei allen gleichermaßen ausgeprägt ist: Einige bilden im Spätherbst aus den abgeblühten Köpfen flauschige Samenstände, die bis weit in den Winter hinein an den braunen Stängeln haften bleiben.

Man schneidet sie deshalb erst im nächsten Frühjahr vor dem Neuaustrieb zurück. Zu diesen Flaumbildnern gehören zum Beispiel die ehrwürdige ‘Honorine Iobert’ und ‘Ouvertüre’.

Sorten-Vielfalt

Die ersten Herbst-Anemonen gelangten im späten 19. Jahrhundert nach Europa. Erstmals beschrieben wurden sie 1908 durch den französischen Pflanzenliebhaber Victor Lemoine, und schon bald waren verschiedene Sorten auf dem Markt. Zu diesen historischen Klassikern zählen die weiß blühende ‘Honorine Iobert’, die zartrosa angehauchte ‘Königin Charlotte’ und die magentafarbene ‘Prinz Heinrich’. Alle drei sind noch heute im Handel und empfehlenswerte Gartenschönheiten. Letzte zählt zu den spätblühenden Sorten.

Sie öffnet ihre gefüllten Blüten erst im September. Ebenso verhält sich die noch recht junge
Sorte ‘Rosenschale’, deren rosa Blütenblätter am Rand und auf der Rückseite dunkler getönt sind. Zu den Frühstartern, die bereits im Juli blühen, gehören die hellrosa ‘Ouvertüre’, die sich trotz 110 cm Höhe als standfest erweist, sowie die pupurrosa ‘Praecox’, die mit 60 bis 80 cm Höhe zu den kleinsten Sorten gehört.

Pflanzzeit und Pflege

Die beste Zeit zum Umpflanzen wie auch zur Neupflanzung ist das Frühjahr (März/April). Dann haben die Wurzeln ausreichend Zeit, gut einzuwachsen, ehe die kräftezehrende Blütezeit beginnt. Beim Umpflanzen sollten Sie die Stauden unbedingt teilen, sonst wachsen sie nicht richtig an und beginnen zu kümmern.

Neu gepflanzte Herbst-Anemonen freuen sich im ersten und zweiten Winter sowie in rauen Lagen generell über einen leichten Winterschutz. Man deckt dann den Wurzelbereich mit trockenem Laub oder Laubkompost und Fichtenreisig ab. Geben Sie Jungpflanzen zwei Jahre Zeit zum Einwachsen, danach erst entwickeln sie ihr volles Potenzial und beanspruchen kaum noch Pflege. Eine organische Düngung im Frühjahr in Form von Laubkompost tut den Stauden gut. In sommerlichen Trockenperioden empfiehlt sich zusätzliches Wässern. Hohe Sorten benötigen in windigen Lagen mitunter eine Staudenstütze.

Der Lieblingsplatz der Herbstanemone

Herbstanemonen leben gern im Schatten, dort wo es nur wenig direkte Sonneneinstrahlung, aber auch keine starke Wurzelkonkurrenz durch Bäume gibt. Sie sind zwar auch am Gehölzrand zu Hause, aber immer mit gebührendem Abstand. Bei guter Wasserversorgung gedeihen Herbst-Anemonen auch noch in sonnigeren Lagen. Gut heißt: reichliches und gleichmäßiges Wasserangebot, aber keine Staunässe oder Trockenperioden. Tropfwasser mögen sie ebenfalls nicht.

Ideal sind durchlässige, lehmige, humusreiche Böden. Ein kühler Kopf und kühle Füße sind ebenso erstrebenswert für die Schönen aus Fernost. Wo es ihnen gefällt, breiten sie sich über kurze Ausläufer schnell aus. Ein einzelner Horst kann dann mühelos mehr als einen Meter Breite ein- nehmen. Kalkulieren Sie diesen Platzanspruch bei der Pflanzung gleich mit ein, denn Herbst-Anemonen können am selben Standort Jahrzehnte alt werden. Bedenken Sie beim Verpflanzen, dass jedes im Boden verbliebene Wurzelstückchen eine neue Pflanze hervorbringt – nicht unbedingt eine Empfehlung zum Umzug. Wem sie nach Jahren zu groß werden, der sticht die Horste vom Rande her mit dem Spaten einfach ab. Bestimmt gibt es den einen oder anderen Gartenfreund, der sich über so ein Pflänzchen freut.