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Mit diesen 10 Gartenmythen räumen wir auf

Schattenrasen

Wir räumen mit einigem Garten-Irrglauben auf und verraten, was Sie wirklich beachten müssen.

1. Damit die Entwässerung funktioniert, müssen am Boden eines Pflanzengefäßes Steine oder Kies legen.

Die Fakten: Das ist zwar die gängige Praxis, jedoch falsch. Sie hemmen dadurch sogar das Pflanzenwachstum. Das Wasser bleibt an den Steinen hängen, sodass Staunässe entsteht. Und: Weniger Erde bedeutet weniger Nährstoffe.

2. Die Samen jeder Gemüsesorte muss man in speziellen Abständen säen.

Die Fakten: Natürlich ist es wichtig, dass ein Sämling genug Platz hat. Viel wichtiger ist es hier aber, wie schnell und stark Ihre Pflanzen wachsen sollen. Kurzer Abstand bedeutet z.B. eine schnellere Ernte und kleinere Blätter.

3. Gießen Sie abends, damit weniger Wasser verdunstet.

Die Fakten: Tatsächlich ist die Verdunstung in der Nacht geringer. Aber nächtliche Feuchtigkeit begünstigt Schnecken oder Krankheiten wie Mehltau. Morgendliches Gießwasser trocknet zwar schneller, verringert aber Schädlinge und hält die tiefere Erde feucht.

4. Wurzelgemüse kann man während des Wachstums nicht verpflanzen.

Die Fakten: Doch, kann man! Bei Karotten und Pastinaken sollten Sie allerdings darauf achten, dass die Hauptpfahlwurzel erhalten bleibt. Das gelingt, indem Sie diese verpflanzen, wenn sie klein sind oder auch mithilfe von langen Hülsen.

5. Alle neu gepflanzten Bäume sollte man mit Pfählen stützen.

Die Fakten: Nur in selteneren Ausnahmefällen muss man einen Baum anbinden. Denn so verhindern Sie, dass er Wurzeln entwickelt. Ein Pfahl ist notwendig, wenn Bäume beim Pflanzen belaubt oder an einer windigen Stelle sind.

6. Rhabarberblätter oder Zitronenschale kann man nicht problemlos kompostieren.

Die Fakten: Das ist ein echter Mythos. Vermutlich entstand er, weil Rhabarberblätter hohe Oxalwerte besitzen und Zitronen bei Kompostwürmern unbeliebt sind. Beide können bedenkenlos kompostiert werden. Ungewachste Früchte verrotten schneller.

7. Umgraben erhöht die Fruchtbarkeit des Bodens.

Die Fakten: Die Gärtnerlegende F.C. King hat dieses sich eisern haltende Gerücht schon lange widerlegt. Im Praxistest erwiesen sich unbearbeitete Böden als besser durchlüftet und humusreicher. Heute weiß man außerdem, dass ohne Umgraben auch weniger Kohlenstoff entweicht.

8. Gewächshäuser sind nach jeder Anbausaison zu desinfizieren.

Die Fakten: Nein, denn damit richten Sie mehr Schaden an als Nutzen. Durch eine Desinfektion vernichten Sie Gartenhelfer wie Spinnen oder Käfer. Dämmen Sie diese Fressfeinde ein, nehmen Blattläuse zu. Reinigen Sie nur Glas und Plastik mit Wasser und Essig.

9. Sporen der Kartoffelfäule können nach der Ernte im Boden überleben.

Die Fakten: Nicht in Mitteleuropa. Durch die Winterfröste sterben alle befallenen Blätter und Stängel ab. Die Fäule vermehrt sich unter feuchten, warmen Bedingungen. In diesem Fall die Blätter trocken halten.

10. Wenn Moos wächst, deutet das auf einen sauren Boden hin.

Die Fakten: Auch das ist eine Mär. Moos wächst überall dort, wo es ausreichend feuchten und lauwarmen Boden gibt, z.B. in nassen Sommern oder auf schattigem Rasen. Es stört? Mit der Hacke entfernen.