Zum Inhalt springen

Frühlingsduft liegt in der Luft: Schneeball und Veilchen sind nicht nur Hingucker

Frühling liegt in der Luft und der Garten erwacht zu neuem Leben. Nach den grauen Wintertagen ist die Sehnsucht nach Licht und Farbe besonders groß. Frühblüher wie Kornelkirschen, Sternmagnolien und viele Zwiebelblumen zeigen mit ihren erfrischenden Blüten, dass der Winter an Macht verliert.

Doch ein Garten wäre unvollständig, wenn er nur den Hunger nach Farbe stillen würde. Wer sein grünes Paradies mit duftenden Pflanzen bereichern möchte, sollte auf den Namen Viburnum oder Schneeball achten. Einige dieser Ziersträucher blühen sehr früh im Jahr und verwöhnen bereits mit ihrem Duft. Der deutsche Name geht zurück auf die auffallenden Blütenstände, die oft ballförmig sind und aus vielen kleinen, hellen Blüten bestehen. Beim Viburnum ,Eskimo‘ sind sie sogar reinweiß, wie frisch gefallener Schnee, und sie verströmen einen intensiven, angenehmen Duft. Dieser kompakte, bis 1,5 Meter hohe Zierstrauch blüht im April und kommt am besten in Einzelstellung zur Geltung.

Diese Schneebälle kündigen den Frühling an

Einige andere duftende Viburnumarten blühen noch früher: Die ersten Blüten des Duft-Schneeballs, Viburnum farreri, zeigen sich bereits ab November. Die Hauptblütezeit ist März/April, noch vor dem Blattaustrieb. Viburnum tinus, der Lorbeerblättrige Schneeball, ist dagegen immergrün. Dieser ganzjährig attraktive, winterblühende Schneeball benötigt einen geschützten Standort und eignet sich gut als Kübelpflanze. Auch der Wohlriechende Schneeball, Viburnum carlesii ,Aurora‘ kann in Gefäße gepflanzt werden. Er hat süß duftende, rosaweiße Blüten, die sich ab Ende März aus auffallenden, leuchtend rosaroten Knospen entwickeln. Dann erscheinen ebenso die Blüten von Viburnum burkwoodii ,Mohawk‘ mit ihrem würzigen Vanilleduft. Dieser Strauch ist auch im Herbst sehr attraktiv, wenn sich die glänzend dunkelgrünen Blätter orangerot färben.

Weiße Forsythie

Die Schneeforsythie (Abeliophyllum), auch Weiße Forsythie genannt, hat zierliche, zartrosafarbene bis weiße Blüten, die einen starken Mandelduft verströmen. Sie sind sternförmig und erscheinen im März in großer Zahl. Die Schneeforsythie stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden, sollte aber an einem geschützten, sonnigen Standort stehen. Dieser wenig bekannte Vorfrühlingsblüher wird nur etwa 1,5 Meter hoch und kann gut in Rabatten, im Vorgarten oder in Gefäßen wachsen. Die Pflanzung in einen Kübel bietet den Vorteil, dass die Schneeforsythie zur Blütezeit an einen Standort gestellt werden kann, an dem man oft vorbeikommt, zum Beispiel neben den Hauseingang. Auch einige Stauden, die im Frühling blühen, bezaubern mit ihrem Duft. Die Blüten des Duft-Veilchens (Viola odorata) erscheinen schon im März. Veilchen stehen in der Blumensprache wegen ihrer frühen Blütezeit für Hoffnung und Jugend, und sie sind auch ein Symbol für Zuneigung und Bescheidenheit. Sie wurden in Gedichten verewigt, und auch in religiösen Gleichnissen wird von Veilchen gesprochen, denn obwohl es zierliche, zart wirkende Pflanzen sind, haben sie dennoch eine beachtliche Überlebens- und Ausbreitungskraft.

Die Königin

Eine sehr reich blühende Sorte ist ,Königin Charlotte‘ mit typischem, kräftigem Veilchenduft, die sich für hübsche kleine Frühlingssträuße eignet. Sie hat lavendelblaue, samtig anmutende Blüten und überrascht im Herbst mit einem zweiten Blütenflor. Diese liebenswerte Staude wird nur 15 Zentimeter hoch und kann gut vor oder zwischen Bäumen und Sträuchern auf humosem Boden oder in Gefäßen wachsen. An günstigen Standorten vermehrt sie sich selbstständig und bildet größere, lockere Bestände.

Typisch Waldmeister

Der Waldmeister (Galium odoratum) blüht im April und Mai. Seine Blätter erscheinen schon im März und bleiben lange grün. Ihr Duft erinnert an frisch gemähtes Gras oder getrocknetes Heu. Die jungen, vor der Blüte gesammelten Triebe mit ihren markanten, in Quirlen stehenden Blättern geben der Maibowle ihren typischen Geschmack. Der Waldmeister bildet durch Ausläufer luftige, etwa 15 Zentimeter hohe Teppiche im lichten Schatten unter Gehölzen. Wegen seiner Schattenverträglichkeit kann der Waldmeister auch an der Nordseite von Gebäuden wachsen, wenn der Boden humos, locker und ausreichend feucht ist.