Triste Winterzeit? Nicht unbedingt! Natürlich können wir die Tage nicht verlängern oder eigenhändig dunkle Wolken zur Seite schieben. Trotzdem sind wir der manchmal etwas eintönigen kalten Jahreszeit nicht hilflos ausgesetzt. Ein Mittel gegen das Grau in Grau sind die Farbakzente der winterblühenden Sträucher.
Ihr Blütenreigen beginnt bereits im Dezember, wenn frühe Zaubernuss-Sorten (Hamamelis), Chinesische Winterblüte (Chimonanthus), Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) und Winter-Heckenkirsche (Lonicera x purpusii) ihre Knospen öffnen. Im Januar reiht sich die Mahonie (Mahonia x media) ein, und im Februar erscheinen die Blüten der Winterheide (Erica carnea) sowie — in nicht allzu kalten Wintern — auch die langen „Kätzchen“ der Haselnuss (Corylus avellana).
Als letzte öffnet die Schneeforsythie im März ihre Vor-Frühlingsblüten und die Schneebälle (Viburnum x bodnantense ‘Dawn’, V. Farreri), die ihre ersten Blütenkugeln schon ab Dezember zur Schau stellen, zeigen sich jetzt in voller Schönheit — ein Traum.
Noch mehr machen die Gehölze natürlich in hübscher Begleitung her. Bezaubernd wirkt es beispielsweise, wenn sich unter Schneeball- und Zaubernuss-Sträuchern anmutige Schneeglöckchen aus der Erde wagen, gelbe Winterlinge die weißen Blusen der Winter-Heckenkirsche ergänzen oder zu rosafarbener und weißer Winterheide blaue Krokusse blühen.
Natürlich dürfen die winterlichen Gartenschätze nicht den gesamten wertvollen Platz für Rosen oder Sommerflieder einnehmen, doch für den einen oder anderen Strauch gibt es bestimmt ein freies Stück. Am besten setzt man die Pflanzen dorthin, wo man ihre Blüten häufig sehen kann: vor das Küchenfenster oder neben den Weg zur Eingangstür. Und keinesfalls zu weit davon weg! Denn fast alle Winterblüher sind echte Duftschätze und Sie möchten sich beim Schnuppern ja keine nassen Füße holen.
An einem geschützten Platz vor der Hauswand oder im Schutz eines immergrünen Strauchs beginnt die Blütezeit der Kostbarkeiten manchmal sogar etwas früher. Die nach Maiglöckchen duftenden Mahonien sollten der Wintersonne allerdings nicht zu stark ausgesetzt werden. Ihre dekorativen Blätter bekommen leicht einen „Sonnenbrand“. Wer bis jetzt noch keinen Winterblüher im Garten hat, sollte nun Augen und Nase offen halten und seinen Favoriten wählen. Pflanzen im Container kann man jederzeit setzen, außer bei gefrorenem Boden.