In der Volksheilkunde gilt er als „Antibiotikum der kleinen Leute“ – um 800 nach Christus brachten Benediktinermönche die Pflanze aus dem Mittelmeerraum in unsere Breiten. Doch schon die Pharaonen nutzten das Heil- und Gewürzkraut zum Einbalsamieren ihrer Toten.
In der Mittelmeerküche gehört Thymian neben Oregano, Rosmarin und Basilikum zu den klassischen Aromen. Bereits in der Antike finden sich Belege für seine arzneiliche Nutzung bei Atemwegserkrankungen. In einem Kräuterbuch von 1543 heißt es: „Thymian mit Honig gekocht und getrunken ist förderlich und nützlich für diejenigen, die das Keuchen und das schwere Atmen haben.“
Der echte Thymian, auch Römischer Quendel genannt, gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) udn wird etwa 40 Zentimeter hoch. Medizinisch genutzt wird das Kraut, also alle Pflanzenbestandteile außer der Wurzel. Es enthält ein bis zweieinhalb Prozent ätherisches Öl, das der Pflanze nicht nur ihren charakteristischen Geruch und Geschmack gibt, sondern auch für die schleimlösende Wirkung sorgt; der Husten wird „lockerer“, das festsitzende Sekret abgesondert. Selbst eine akute Bronchitis kann, so erste Studien, mit Thymian erfolgreich therapiert werden. In Laborversuchen entspannte der im Öl enthaltene Stoff Thymol die Bronchialmuskulatur und wirkte leicht schmerzstillend.
Für die Zubereitung eines Tees ein bis zwei Teelöffel Thymiankraut mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergießen, abgedeckt ungefähr zehn Minuten ziehen lassen udn dann absieben.