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Nicht giftig: Holunder pflegen und ernten

Immer wieder hört man die Frage, ob denn von allen unterschiedlichen Holundersträuchern Beeren gesammelt werden können und den Hinweis, dass einige Arten giftig seien.

Beim Holunder sind drei heimische Arten zu unterscheiden: der wohl bekannteste Schwarze Holunder (S. nigra), der Zwergholunder (S. ebulus) und der Traubenholunder (S. racemosa).

Den Schwarzen Holunder kann man gut an seiner hellbraun bis grau gefärbten Rinde bestimmen. Beim Durchbrechen der jungen Zweige sieht man das weiße, weiche Mark. Am einfachsten sind die drei Holunderarten aber an den Früchten zu erkennen: Der Schwarze Holunder bildet an bis zu fünf Meter hohen Büschen zahlreiche überhängende violett gefärbte Fruchtstände, während der Zwergholunder als Staude an bis zu zwei Meter langen Trieben schwarzviolette Beeren entwickelt, die immer aufrecht bleiben. Der Traubenholunder ist am einfachsten an den roten Beeren und an seinem rispigen Fruchtstand zu erkennen.

Diese drei Holunderarten weisen eine unterschiedliche Unbekömmlichkeit auf. Ihre Inhaltsstoffe führen jedoch nicht zu schweren Gesundheitsbeeinträchtigungen. Nach einem Essen in rohem Zustand kommt es aber je nach Menge der aufgenommenen Beerenzubereitung zu Erbrechen und Durchfall. Unreife Früchte sind in jedem Fall zu meiden.

Aus den reifen Früchten des Schwarzen Holunders kann man jedoch bedenkenlos Saft, Gelee, Marmelade oder Beerenmus einkochen. Da abseits von viel befahrenen Straßen häufig kein geeigneter Holunderbusch zum Ernten der Beeren zu finden ist, empfiehlt es sich, ein eigenes Exemplar im Garten anzupflanzen.

Über Steckhölzer lässt sich dieser Strauch einfach und preiswert vermehren. Dazu schneidet man bei frostfreiem Wetter im Dezember oder Januar starke Jahrestriebe, aus denen mit einem Schnitt über der Knospe circa 15 Zentimeter lange Steckhölzer anzufertigen sind. Bis zum Frühjahr werden die Hölzer frostfrei in feuchtem Sand gelagert und so in den Boden gesteckt, dass die beiden obersten Knospen herausschauen. Die Hölzer bewurzeln sich rasch und können im Herbst, zurückgeschnitten, an Ort und Stelle gepflanzt werden.

Von einem Strauch, der sich übrigens schnell ausbreitet, lassen sich dann jedes Jahr von den im Herbst reifenden Beeren des Schwarzen Holunders einige Köstlichkeiten konservieren, die auch bekömmlich sind.