Vielleicht erscheint es ihnen als eine absolut überraschende Information, aber wenn Sie im Sommer ihre Pflanzen schneiden, erzielen Sie einen enormen Nutzen.
Wie Sie vielleicht wissen, fördert der Winterschnitt das Wachstum Ihrer Pflanzen, während ein Sommerschnitt einiges unterdrücken kann. Wenn Sie zum Beispiel Sommerflieder oder auch Hartriegel im Winter schneiden, entwickeln diese kräftige, bis zu 2 Meter lange Triebe. Trennen Sie dagegen im Sommer neue Triebe einer Hecke oder von Formschnitten ab, während sie noch grün sind, bleiben die Pflanzen in Form und breiten sich nicht weiter unkontrolliert aus.
Ein Sommerschnitt empfiehlt sich bei Obstbäumen wie Birnen, sporentragenden Äpfeln, Steinobst und Pflaumen genauso wie bei Strauchfrüchten wie Stachelbeeren und roten Johannisbeeren. Er eignet sich außerdem für herbst-, winter- sowie frühlingsblühende Sträucher und ist zudem die einzige Möglichkeit, um wuchernden Blauregen zu kontrollieren und ihn im nächsten Jahr zum Blühen zu bringen.
Grundlage für den Sommerschnitt an ausgewachsenen Pflanzen ist der Rückschnitt der neuen grünen Triebe der aktuellen Saison. Durch den Rückschnitt wird Stickstoff entfernt, der Nährstoff, der das Wachstum der Pflanze vorantreibt.
Das Timing ist enorm wichtig. Greifen Sie zum Schneidwerkzeug, wenn das Frühlings- und frühe Sommerwachstum sich verringert und bevor die Äste beginnen, holzig zu werden. Normalerweise ist dies zwischen Juli und August der Fall.
Wird die Mehrheit der Triebe auf diese Weise abgeschnitten, gelangt mehr Licht und Luft in die Pflanze, sodass die Stängel, Zweige und Äste sowie Früchte besser reifen. Weiterhin wird weiches Pflanzengewebe entfernt, welches Schädlinge und Krankheiten begünstigt.