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Obstbäume veredeln

Durch die Veredelung können Obstbäume oder Obststräucher mit bewährten, hochwertigen Sorten kombiniert werden. Zudem können veredelte Pflanzen früher und zuverlässiger Früchte tragen als solche, die aus Samen gezogen werden. 

Wildaustriebe bei Obstgehölzen sollten möglichst gründlich an ihrer Entstehungsstelle entfernt werden. Die Wildtriebe von Johannisbeerstämmchen oder Stachelbeerstämmchen dagegen sind ideale Veredelungsunterlagen für neue Beerenobststämmchen. Auf diese Ruten können Sie Stachelbeer- oder Johannisbeerreiser veredeln. Nehmen Sie am besten Rote oder Weiße Johannisbeersorten, die Schwarzen bilden ausladende und schwere Kronen.

So wird veredelt:

1. Der Wildtrieb wird ganz dicht an seiner Entstehungsstelle im Boden abgeschnitten. Bereits gebildete Wurzeln auf kurze Stummel einkürzen.

2. Von einem Johannis- oder Stachelbeerstamm oder -busch einer guten Sorte einen gesunden Trieb aus dem Vorjahr als Edelreis schneiden. Am besten eignet sich der Mittelteil des Triebs mit kräftigen Knospen. Das Reis soll etwa so dick sein wie die Unterlage an der Veredlungsstelle.

3. Das Edelreis am unteren Ende mit einem scharfen Messer schräg anschneiden und auf etwa Zeigefingerlänge kürzen. An der Unterlage einen dünnen Rindenspan entfernen. Das angeschnittene Edelreis auf die entstandene Wunde drücken (Kambium auf Kambium). Jetzt noch mit breitem Gummiband oder Bast fest verbinden und mit Wundverschluss rundherum verstreichen, ebenso die kleinen Schnittstellen oben.

4. Über Winter im Schatten etwa 15 bis 20 cm tief in lockeren Boden oder einen eingegrabenen großen Blumentopf mit lockerem Substrat stecken. Im Frühjahr an den endgültigen Standort auspflanzen, wo das Stämmchen bald austreiben wird. Austriebe der Unterlage müssen regelmäßig entfernt werden. Legen Ende der Saison den über dem Edelreis stehenden Zapfen der Unterlage entfernen.

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