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Heilpflanzen aus dem eigenen Garten

Wenn der Garten im Winter unter einer dicken Eis- und Schneedecke liegt, können Gartenbesitzer von den Mühen ihrer Arbeit profitieren und zugleich ihre Gesundheit stärken. Denn Heilpflanzen aus dem eigenen Garten beugen in der kalten Jahreszeit manchem Leiden vor.

Sanddorn (Foto: S. Rae/flickr/CC BY 2.0)

Zu empfehlen für die Wintermonate sind beispielsweise Sanddorn und Meerrettich. Beide lassen sich im Hausgarten anbauen und effektiv gegen Beschwerden einsetzen. Sanddorn (Hippophaerhamnoides) wird zwar im Herbst geerntet, von seinen Früchten profitieren Hobbygärtner aber den ganzen Winter. Er zählt zu den Wildobstarten und gehört zur Familie der Ölweidengewächse.

Die Vitamin-C-reichen Früchte steigern die Abwehrkräfte und können zu Saft, Mus oder Kompott verarbeitet werden. Das einfach herzustellende Öl des Fruchtfleisches wirkt außerdem hautpflegend und entzündungshemmend. Sanddorn ist sehr lichtbedürftig und verträgt überhaupt keinen Schatten. Das sommergrüne Gehölz wächst sparrig und kann vier bis fünf Meter hoch werden und erreicht etwa drei bis vier Meter Breite.

Je nach Sorte sind die Beeren etwa im September erntereif. Werden sie nicht geerntet, bleiben sie aber bis zum nächsten Frühjahr an den Zweigen und zieren den Garten als farbige Tupfer. Dann sind sie auch begehrtes Futter für Vögel.

Sobald die Sanddornbeeren ihre sortentypische orangegelbe bis orangerote Fruchtfarbe erreicht haben, kann man mit der Ernte beginnen. Die ist allerdings recht mühsam, da die Triebe teilweise mit Dornen bewehrt sind: Am besten schneiden Sie kleinere Seitentriebe der Zweige mitsamt dem Fruchtansatz ab und legen sie in den Gefrierschrank. Tiefgefroren lösen sich die Beeren vom Zweig.

Das Abschneiden der Triebe hat zudem den Vorteil, dass der Strauch nicht verkahlt, sondern verzweigt und buschig bleibt. Rohe Sanddornfrüchte sind auch frisch vom Strauch genießbar. Sie schmecken säuerlich nach einer Mischung aus Orangen und Zitronen.

Meerrettich breitet sich schnell aus

Meerrettich (Foto: graibeard/flickr/CC BY-SA 2.0)

Meerrettich (Armoraciarusticana) ist mit Radieschen und Rüben verwandt. Weil er der schärfste Vertreter seiner Familie der Kreuzblütler ist, nennt man ihn auch Scharf- oder Beißwurzel. Als Gartenpflanze ist er ausdauernd und winterfest. Besondere Ansprüche stellt der Meerrettich nicht, allerdings neigt er dazu, sich stark auszubreiten und seine Nachbarschaft rasch zu überwuchern. Einmal angepflanzt, werden Sie seiner kaum mehr Herr. Doch ein Anbau lohnt sich vor allem aus gesundheitlichen Gründen: Meerrettich gilt als Penicillin aus der Küche, denn er wirkt gegen Viren, Bakterien und Pilze.

Wir empfehlen den „Fränkischen Rachenputzer“: Drei Esslöffel Meerrettichwurzel raspeln, fünf bis sechs Esslöffel Honig, einen Esslöffel Zitronensaft und einen Teelöffel klein geschnittenen Ingwer vermischen. Den Ansatz über Nacht ziehen lassen und den Sud durch ein Tuch gießen. Dreimal täglich einen halben bis einen Teelöffel davon bei Husten einnehmen.

Von Oktober bis Februar können die Meerrettich-Wurzeln geerntet werden, der Gehalt an Senfölen und Vitamin C ist jetzt am höchsten. Am besten wird Meerrettich dann in feuchtem Sand eingeschlagen und im Keller gelagert. Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt bleibt das Aroma den Winter über erhalten. Da die Wurzeln frosthart sind, lassen sich je nach Bedarf bei offenem Boden auch draußen neue Ernten ausgraben. Die im Garten verbliebenen Wurzelstücke treiben im Frühjahr neu aus und sichern die nächste Ernte im kommenden Herbst.