Zum Inhalt springen

Gartenteich reinigen und pflegen

Am Anfang ist immer alles paletti. So neu, erfrischend klar, man ist rundum zufrieden. Aber mit der Zeit schleicht sich Kummer ein — der Gartenteich verschmutzt. Am Grund sammeln sich abgestorbene Pflanzenreste, Laub und Schlamm. Das Gleichgewicht gerät ins Wanken.

In einem gut geplanten und sorgfältig ausgeführten Gartenteich oder Schwimmbiotop dürfte das eigentlich nicht passieren, da arbeiten Algen, höhere Pflanzen, Algenfresser, Räuber, Fische sowie Bakterien bei der Reinigung zusammen. Aber mit der Zeit sammeln sich am Teichgrund abgestorbene Pflanzenreste, Laub und Schlamm, die dieses ausgewogene Verhältnis der Organismen durcheinander bringen. Oder es kommt durch zu hohen oder falschen Fischbesatz zu einer Überdüngung des Wassers.

Vor allem Algen können ein ganz schönes Teichunheil anrichten. Zu viel davon hat Folgen: Sie überwuchern die Wasserpflanzen, die dann absterben. Deren Überreste wiederum werden von Bakterien zersetzt, die ihrerseits den Sauerstoff im Wasser verbrauchen und damit den Fischbestand gefährden. Also gehört der Teich gesäubert.

Manuelle Pflegegeräte

Algenpolster, Laub sowie abgestorbene Pflanzen und Pflanzenteile werden mit einem Kunststoffrechen vom Boden gelöst und anschließend entfernt. Dabei ist Sorgfalt geboten, um weder Pflanzen noch die Teichdichtung zu beschädigen. Zum Ausräumen haben sich Teichreinigungsnetze mit einem stabilen Teleskopstiel bewährt, die außerdem zum Abfischen verwendet werden können.

Um abgestorbene Pflanzenteile abzutrennen und problemlos aus dem Teich herausnehmen zu können, bietet der Aquaristikmarkt Pflanzzangen und langstielige Teichgreifer. Eine ähnliche Funktion haben Teichscheren, mit deren Hilfe Pflanzen bequem ausgelichtet und zurückgeschnitten werden können. Kleinere Verschmutzungen entfernt man hingegen am besten mit einem einfachen Teichsieb aus Hartkunststoff.

Teichsauger

Wenn Sie Ihren Wassergarten regelmäßig schonend und bequem von Schmutzpartikeln und Ablagerungen am Teichgrund befreien wollen, ist die Verwendung eines Teichsaugers anzuraten. Preisgünstige Ausführungen werden einfach mit dem Gartenschlauch verbunden. Das durchfließende Wasser erzeugt im Gerät einen Unterdruck, der Wasser, Schlamm und Ablagerungen ansaugt. Nachdem das Wasser im Filter gereinigt wurde, fließt es wieder in den Teich zurück, und Schlamm sowie Ablagerungen bleiben im Fangsack.

Professioneller und auch besser sind Teichschlammsauger, die an eine kräftige Gartenpumpe angeschlossen werden. Sie entfernen ohne Probleme Fadenalgen, Laub und Schlamm und funktionieren darüber hinaus als geschlossenes Wasserkreislaufsystem, bei dem nichts vom Teichwasser verloren geht und so das biologische Gleichgewicht erhalten bleibt.

Filter und Klärsysteme

Um Teiche langfristig vor Verschmutzung und Überdüngung zu schützen, kommen mechanische, chemische und biologische Filteranlagen zum Einsatz. Es hat sich gezeigt, dass es bei Verwendung guter Teichfilter nicht so sehr auf die Förderleistung der Pumpe ankommt, sondern dass die Filterbehältergröße sowie die richtige Abstimmung der einzelnen Filterkomponenten wichtiger sind. Die Oberfläche des Filtermaterials sollte möglichst groß sein.

Moderne mechanische Filtermaterialien wie bestimmte Schaumstoffe oder Lavagranulat sind wasserfreundlich, das heißt, es werden keinerlei belastende Stoffe an das Wasser abgegeben. Sie halten grobe und feste Partikel zurück. Als Vorfiltermaterial soll es zuerst groben Schmutz binden und muss daher je nach Verschmutzungsgrad öfter als überwiegend biologisch wirkende Filtermaterialien gereinigt werden.

Chemische Filter verändern und beeinflussen chemische Abläufe, etwa Filtertorf, der u. a. wasserenthärtende Wirkung hat. Zudem senken die darin enthaltenen Humin- und Gerbsäuren den pH-Wert des Wassers und hemmen den Algenwuchs. Da Torf aus natürlichem Abbau stammt und somit eine nicht erneuerbare Ressource ist, sollte man möglichst sparsam davon Gebrauch machen. Der Fachhandel bietet eine Reihe von Ersatzstoffen, mit denen man über den Filter langsam den pH-Wert anheben oder absenken kann.

Biologisch wirkende Filter wiederum bestehen aus offenporigen Materialien mit möglichst großer Oberfläche, auf der sich Mikroorganismen ansiedeln können, die Schadstoffe isolieren und in chemisch stabile unschädliche Substanzen umwandeln, z. B. Ammonium: Es bildet sich aus tierischem und pflanzlichem Eiweiß und verwandelt sich bei pH-Wert > 7 in giftiges Ammoniak.

Die Bakterien wandeln es zunächst in das ebenfalls toxische Nitrit und dieses in für Fische ungefährliches Nitrat um. Allerdings bilden sehr hohe Nitratwerte in Verbindung mit Phosphaten eine Ursache für starkes Algenwachstum.

Mit einem regelmäßigen Nitrattest lässt sich der Allgemeinzustand des Teiches daher gut überwachen. Damit möglichst rasch die volle Wirkung erzielt werden kann, sollten Filter beim Ersteinsatz und nach jedem Säubern mit den entsprechenden Bakterien, die der Handel bereithält, geimpft werden.

Die besten Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn das Wasser möglichst langsam das ganze Filtermaterial durchfließt. Pro Tag sollte die gesamte Wassermenge vier- bis fünfmal im Filterkreislauf zirkulieren. Aufgrund des Bakterienwachstums, das erst in Schwung kommen muss, haben biologische Filter eine Anlaufzeit von etwa zwei bis drei Wochen.

Bei der Wahl von Filtersystemen sollte man auf Fachleute vertrauen, da es auf eine gute Abstimmung der Einzelkomponenten ankommt. Bewährt haben sich Komplettsysteme, die aus Filterbehälter, Filtereinsatzen, Umwälzpumpe und passenden Anschlussgarnituren bestehen.

Biologische Reinigung

Man kann die klärende Wirkung von Wasser- und Sumpfpflanzen durch technische Hilfsmittel unterstützen, aber nicht ersetzen. Pflanzen spielen im Teich eine tragende Rolle. Zur Erleichterung des Anwuchses in steilen Uferzonen gibt’s Gewebematten mit Taschen, die Jungpflanzen Halt bieten. Bis sich die Wurzeln fest im Substrat verankert haben und die Pflanze keine zusätzliche Stabilisierung braucht, ist die Matte verrottet (Pflanzmatte).

Besonders einfach lassen sich Teichpflanzen arrangieren, wenn sie in Pflanzkörbe gesetzt werden, die gleichzeitig das unkontrollierte Ausbreiten der Wurzeln verhindern. Pflanzkörbe aus perforiertem Kunststoff gibt es in verschiedenen Größen.

Eine weitere Möglichkeit zur Wasserklärung besteht im Anlegen eines Biofllters, indem man den Teich abtrennt oder durch ein kleineres zusätzliches Becken ergänzt. Auf der Einlaufseite des Klärbeckens wird ein Verbindungsrohr zum Teich installiert. Der dazwischen angeordnete herausnehmbare Vorfilter hält groben Schmutz zurück und kann gesäubert werden.

Als Bepflanzung für das Klärbecken eignen sich beispielsweise Krebsschere sowie diverse Schilfarten, die sich als Nährstoffreduzenten bewährt haben. Anstelle von Substrat werden die Pflanzen in ein Kiesbett gestellt. Mit Filterpatronen oder Lavagranulat kann die Feinfiltrierung im Klärbecken verstärkt werden. Um einen steten Durchsatz und gute Zirkulation zu gewährleisten, muss das System mit einer Pumpe betrieben werden, die das Wasser aus dem Teich und nach der Reinigung wieder zurückbefördert. Wichtig ist, dass die Ein- und Auslauf-Öffnungen immer unter Wasser sind und die Klärfllter nie austrocknen, da sonst die zur Selbstreinigung notwendigen Mikroorganismen absterben.

Bewegtes Wasser

Das Gefälle natürlicher Gewässer muss im Gartenteich durch Pumpen ersetzt werden. Durch die Pumpbewegung wird das Teichwasser umgewälzt und reichert sich mit Sauerstoff an. Die Strömung hält die Temperatur konstant und verteilt die Pflanzennährstoffe.

Die erforderliche Pumpenleistung ist vom Volumen des Teichs abhängig. Für ein kleines Becken mit 500 bis 1000 Litern reicht bereits eine Pumpe mit 30 bis 40 Watt, die 25 bis 30 Liter Wasser pro Minute zirkulieren lässt und besonders umweltfreundlich von einem photovoltaischen Solarmodul angetrieben werden kann.

Im Handel gibt es eine große Auswahl an Pumpen. Ohne ausführliche Fachberatung sollte man keine Entscheidung treffen. Um aber richtig beraten zu können, benötigt der Fachmann Informationen, die man zum Beratungsgespräch mitbringen sollte. Dazu gehören das geplante Einsatzgebiet des Geräts (Umwälzung, Bachlauf oder Fontäne), die genauen Maße des Teiches, die Bepflanzung, und ob hier Fische ausgesetzt werden sollen.

Grundsätzlich unterscheidet man zwei Bauarten:

1. Selbst ansaugende Förderpumpen werden außerhalb des Teiches in einem Pumpenschacht oder im Haus installiert und stehen über eine Schlauch- oder Rohrleitung mit dem Teich in Verbindung.

2. Tauch-Kreiselpumpen sind gebräuchlicher, vergleichsweise leise und sparsam. Sie verrichten ihren Dienst im Teich untergetaucht. Gute Pumpen zeichnen sich durch ein robustes Gehäuse, dichtungslose Laufeinheiten, langlebige Achsen und leistungsstarke wie Strom sparend ausgelegte Motoren aus. Langlebigkeit auch bei Dauerbetrieb wird von den Herstellern garantiert.

Markengeräte sind darüber hinaus mit einem leicht zu reinigenden Vorfilter ausgestattet und nahezu wartungsfrei. Derartige Pumpen, die es in jeder Größe und Leistung gibt‚ sind als Dauerläufer auch für den Betrieb von Bachläufen und Wasserfällen geeignet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.